fairment - Glas mit gehobeltem Gemüse

Zusammenarbeit mit StartUp fairment

29. November 2023

Von der Produktion bis zum Versand - bio-zertifizierte Dienstleistung aus einer Hand

Text:
Alexandra Lange (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit)
Dennis Kuck (Bereichsleiter Arbeit und Produktion)

Fermentieren ist Trend. Dabei ist die Idee, Lebensmittel unter Zugabe von Milchsäurebakterien, Hefe oder Salz haltbar zu machen, jahrhundertealt. Doch heute wird in vielen Restaurants und unzähligen Workshops wieder kreativ vergoren, was das Einmachglas hergibt. Nun gelten Werkstätten in der Regel nicht als die Trendsetter – erst recht nicht im Food-Bereich. Wie kam es also dazu, dass auch die Mosaik-Berlin gGmbH seit einiger Zeit mit fermentiert?

Bereits im Jahr 2015 gründen Paul Seelhorst und Leon Benedens in Berlin das Unternehmen „fairment“ mit dem Ziel, lebendige Lebensmittel zurück in die Küche zu bringen. Ihre Produktpalette reicht inzwischen von Miso über Kefir und Sauerteig bis hin zu diversen Starter Kits, mit denen jeder zuhause selbst fermentieren kann. Alles in Bio- und Rohkostqualität. Dabei versteht sich „fairment“ nicht allein als Anbieter von fermentierten Lebensmitteln, sondern als Botschafter für einen gesunden Darm. Heute erzielt das Unternehmen seinen Hauptumsatz mit Nahrungsergänzungsmitteln, Probiotika und Präbiotika.
Von Anfang an arbeitet das Start-up mit einer Berliner Werkstatt für Menschen mit Behinderung zusammen. Mit dem sich verstärkenden Food-Trend des Fermentierens boomt das Geschäft. Irgendwann kann die Werkstatt das wachsende Produktportfolio und die Auftragsmenge nicht mehr abbilden. „Fairment“ begibt sich auf die Suche nach einem neuen Partner – einem Bio-zertifizierten Anbieter – und findet Mosaik-Berlin.

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Gründer von fairment
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Produktfoto von fairment
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drei Mitarbeiter aus der Produktion für fairment

Mosaik-Berlin selbst hat in den letzten Jahren seinen Fulfillment-Bereich stark expandiert und professionalisiert. An verschiedenen Standorten in Berlin wurde personell, technisch und logistisch aufgestockt. Erforderlich wurde diese strategische Neuausrichtung vor allem aufgrund des zunehmend schwindenden Auftragsvolumens aus Industrie und produzierendem Gewerbe – gerade in Berlin. Die entstandene Auftragslücke füllen inzwischen Start-ups, junge Unternehmen mit neuartigem Geschäftsideen und hohem Wachstumspotential. Davon gibt es in der Hauptstadtregion eine Menge. Start-ups vertreiben ihre Produkte in der Regel online. Sobald sie die Produktion bzw. den Versand ihrer Artikel nicht mehr selbst „vom heimischen Küchentisch aus“ bedienen können, begeben sie sich auf die Suche nach Partnern. In Berlin hat sich in der Szene längst herumgesprochen, dass Werkstätten für Menschen mit Behinderung hier eine gute erste Anlaufstelle sein können. Der Vorteil von Werkstätten gegenüber großen Logistikern ist ihre Flexibilität, die aus der Notwendigkeit herauswächst, selbst komplexe Anfragen in so kleine Arbeitsschritte zu zergliedern, dass sie der Leistungsfähigkeit und dem Arbeitsinteresse möglichst vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechen. Derart können Aufträge mit unterschiedlichstem Umfang und individuellen Besonderheiten umgesetzt werden. 

Verstärkt wurde der Aufstieg unserer Fulfillment-Abteilung in der Corona-Zeit. Hier erlebte der E-Commerce-Bereich in ganz Deutschland einen enormen Aufwind. Nie zuvor wurden so viele Pakete versandt wie in diesen Jahren. Wirtschaftlich konnten unsere Fulfillment-Aufträge eine Menge abfedern und der Bereich selbst weiteres Know-how aufbauen. Inzwischen sind 70 Prozent unserer Kunden aus der Start-up-Szene. 

Bei Mosaik-Berlin stellen wir immer wieder fest, dass gerade junge Existenzgründerinnen und -gründer von unseren Erfahrungen und unserer Beratung hinsichtlich der Effektivierung ihrer Prozesse profitieren und dies sehr schätzen. Genauso wie die Handarbeit. Spezielle Wünsche z. B. hinsichtlich des Verpackens oder Konfektionierens können so erfüllt werden. Ein großer Vorteil gegenüber standardisierten Fulfillment-Anbietern.

Mitarbeiter aus der Abfüllung hält eine fairment-Verpackung in die Kamera

Seit Mai 2022 gehört also auch „fairment“ zum Kundenkreis von Mosaik-Berlin. An unserem Standort in Berlin-Spandau wurde innerhalb von nur vier Monaten eine komplette Strecke von der Züchtung der Kulturen über die Abfüllung und deren Konfektionierung bis hin zum Versand inklusive Lagerhaltung, Warenwirtschaftssystem und Dokumentation entsprechend der EU-Öko-Verordnung aufgebaut. Das „fairment“-Team produziert direkt bei uns vor Ort die Rohware für die Bio-Kulturen wie Milchkefir, Wasserkefir und Kombucha. Dann übernehmen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus 109 Rohwaren-Artikeln produzieren sie 27 Artikel. Dies beinhaltet das Abfüllen von Trockennährmitteln und Flüssigkulturen sowie das vollständige Konfektionieren der Starter Kits. Die fertigen Produkte gehen in unser hauseigenes Lager, von wo aus sie versandt werden. Hier haben wir für „fairment“ ein nahezu vollständiges Warenwirtschaftssystem aufgebaut, um – außer dem Einkauf – die Produktion, die Lagerhaltung und den Versand inklusive Retourenmanagement anbieten und abbilden zu können. 

Die von uns produzierten Produkte und die als Handelsware angelieferten Produkte (zusammen 403 Artikel) werden sowohl an Einzelkunden als auch an Händler oder Händlerplattformen (wie Amazon) versandt. In Spandau verlassen täglich zwischen 200 und 800 Pakete die Fulfillment-Abteilung – auch international.

Zwei Mitarbeiter aus dem Versand in der Lagerhalle

In den letzten Monaten ist eine vertraute Partnerschaft mit dem „fairment“-Team entstanden. Unsere Prozesse sind eng verzahnt. Wie bei vielen anderen Kunden – gerade aus der Start-up-Szene – sind wir hier mehr als ein Dienstleister, aktiv stehen wir unseren Partnern bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte und Unternehmungen zur Seite. Die verschiedenen Arbeitsschritte mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus machen Aufträge dieser Art außerdem äußerst attraktiv und wertvoll für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie können in verschiedenen Bereichen angelernt werden und Erfahrungen sammeln. Sei es in der Lebensmittelabpackung, in der Lagerlogistik oder im Support-Bereich, z. B. bei der Bearbeitung von Retouren und Kundenanfragen. Das breite Produktportfolio von „fairment“ sorgt für zusätzliche Abwechslung bei der Arbeit. So entstehen moderne Arbeitsplätze, die zugleich für den Wandel und den Trend in den Werkstätten stehen.

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Dennis Kuck

Bereichsleiter Arbeit & Produktion

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